Erfahrungsbericht - Praktikum BWL Sevilla

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Name: Patricia Marti
Alter: 25
Aus: Zürich
Hintergrund: studiert Publizistik in Zürich
Sprachkurs: 4 Wochen im September 2005
Praktikum: 9 Wochen bei Publi & Co. in Sevilla

Nach der ersten Prakikumswoche bitten wir alle interns um Ausfüllen eines Fragebogens - hier die Antworten und Kommentare von Patricia Marti:

In welchem Unternehmen arbeiten Sie?

Ich arbeite bei Publi&Co, einer kleinen Werbeagentur im Zentrum von Sevilla. Im Büro werden hauptsächlich administrative Tätigkeiten ausgeführt und Sitzungen abgehalten. Die Kreation und Umsetzung der Werbung wird an externe und freie Mitarbeiter delegiert.

In welcher Abteilung werden Sie eingesetzt?

Ich bin hauptsächlich in der Marktforschung tätig. Nach Möglichkeit arbeite ich jedoch auch in der Kreation mit und entwerfe Werbetexte. Diese Woche habe ich zum Beispiel Variationen eines Radiospots geschrieben, welche nun gemeinsam mit den Vorschlägen der externen Mitarbeiter dem Kunden vorgestellt werden.

Wie viele Stunden täglich arbeiten Sie?

Ich arbeite fünf Stunden täglich, von 9 Uhr morgens durchgehend bis 2 Uhr nachmittags. In den Abendstunden nach der Siesta muss ich nicht mehr arbeiten.

Bitte beschreiben Sie einen typischen Arbeitstag.

Ich beginne um 9 Uhr morgens selbstständig mit der Arbeit an meinem Markt-Forschungsprojekt. Wenn mein Chef anwesend ist, bespreche ich mit ihm anfällige Fragen oder hole mir Feedback. Je nach Auftragslage gibt er mir zusätzlich kleinere oder größere Arbeiten. Es kann vorkommen, dass ich den Empfang und die Beantwortung des Telefons übernehme, wenn eine Sitzung ansteht. Um 14 Uhr gehe ich nach Hause.

Wie war der Umgang mit Ihnen als Praktikant(in) aus Deutschland?

Mein Chef und die Kolleginnen sind sehr nett und geduldig. Wenn ich etwas nicht auf Anhieb verstehe, erklären Sie es mir gerne ein zweites und auch drittes Mal.

Wie schätzen die Bedeutung des Sprachkurses vor dem Praktikum ein?

Der Sprachkurs vor dem Praktikum war sehr wichtig für mich Ich habe während der vier Wochen große Fortschritte gemacht, obwohl ich immer noch etwas Mühe mit dem Akzent und Sprechtempo der Andalusier habe. Dadurch, dass ich nicht sofort nach meiner Ankunft mit dem Praktikum begonnen sondern erst den Sprachkurs gemacht habe, hatte ich genügend Zeit, mich hier anzuklimatisieren, neue Leute kennen zu lernen und mich an den spanischen Lebensrhythmus zu gewöhnen.

Sind Ihnen in Ihrem Arbeitsalltag schon Unterschiede zur Berufswelt in Deutschland aufgefallen - im Verhalten am Arbeitsplatz, im Dresscode, bei der Ansprechbarkeit von Vorgesetzten?

Die Leute in Spanien sind generell besser und eleganter angezogen als in der Schweiz. Da ich keinen direkten Kundenkontakt habe, ist der Dresscode für mich jedoch eher leger, ich kann also auch in Jeans zur Arbeit kommen. Mein Chef ist leider nur selten präsent, da er viele Außentermine wahrnehmen muss. Die Arbeitszeiten sind im Allgemeinen sehr gewöhnungsbedürftig: in Spanien arbeitet man normalerweise von 9 bis 14 Uhr und dann nochmals von 16 bis 19 Uhr. Kaffeepausen gibt es in meinem Unternehmen keine.

Wie werden Sie Ihre jetzigen Erfahrungen als Praktikant im Ausland nach Ihrer Rückkehr in Deutschland nutzen ?

Für die spätere Stellensuche ist jegliche Art von Praxiserfahrung sehr wichtig. Ich weiß nicht, ob ich fachlich sehr viel dazulerne, sprachlich aber auf jeden Fall. Dass ich ein Praktikum im Ausland absolviert habe, dazu noch in einem Berufsfeld, das in der Schweiz nur schwer zugänglich ist, ist sicherlich ein großer Pluspunkt.

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