Erfahrungsbericht - BWL Marketing Human Resources Tokio

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Name: Heike Kuhn
Alter: 24
Aus: Straubing
Hintergrund: Fremdsprachenkorrespondentin
Sprachkurs: 8 Wochen ab Juli 2005
Praktikum: 4 Wochen bei OAK Associates in Tokio

Nach der ersten Prakikumswoche bitten wir alle interns um Ausfüllen eines Fragebogens - hier die Antworten und Kommentare von Heike Kuhn:

In welchem Unternehmen arbeiten Sie?

Die Firma OAK Associates ist eine1981 in Japan gegründete Firma mit Niederlassungen in Europa und den USA, die sich auf Human Resource Solutions und Consulting spezialisiert hat. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf internationalen Firmen, die in den japanischen Markt einsteigen oder dort erfolgreich werden wollen. Die Vermittlung von Führungskräften, Betreuung von „relocated persons“ sowie Coaching und Trainings für diese Firmen aus den verschiedensten Industriebereichen sind die Aufgaben der einzelnen Consultants (ich hoffe, diese würden mir dahingehend zustimmen... ;-)) )

In welcher Abteilung werden Sie eingesetzt?

Meine Aufgaben ware bisher im Bereich der Administration, also nicht auf eine Abteilung begrenzt.

Wie viele Stunden täglich arbeiten Sie?

7.5 Stunden

Bitte beschreiben Sie einen typischen Arbeitstag.

Aufgrund einer geplanten Mailing-Aktion war ich letzte Woche durchgehend mit dem Prüfen von Adressen (Business Directories; Internetrecherche) beschäftigt, die ich danach in eine zentrale Adressdatenbank einpflegte. Dabei stand mir stets ein eigener Arbeitsplatz zur Verfügung und jegliche Unterstützung bei Fragen und Problemen zur Verfügung. Die Firma sorgt außerdem dafür, dass wir mit ausreichend Wasser-, Kaffee- und Teevorräten versorgt sind. Eine Stunde Mittagspause kann ich mir flexibel nehmen

Wie war der Umgang mit Ihnen als Praktikant(in) aus Deutschland?

Da ich die einzige Praktikantin bin und auch die einzige, die nicht aus Spanien kommt, finde ich können die Leute sich hier auch voll und ganz auf mich einstellen – und das tun sie auch. Da die ca. 35 Kollegen sehr international sind (1/3 Japaner, ansonsten aus allen Kontinenten), fällt eine deutsche Praktikantin gar nicht weiter auf, ich wurde sehr nett empfangen und kann mich mit Fragen stets an jede Person wenden (einer der wenigen Vorteile des einzigen, riesigen Großraumbüros...). Auch im persönlichen Bereich waren alle sehr entgegenkommend (Gehst du mit Mittagessen? Was hast du denn von Tokio schon gesehen, weißt du, dass ganz nah hier dies und jenes ist? Wenn du mal ne nette Bar suchst....)

Wie schätzen die Bedeutung des Sprachkurses vor dem Praktikum ein?

Die hauptsächliche Bürosprache ist englisch, ich bin also auf Japanisch nicht angewiesen, was nach nur 8 Wochen auch nicht möglich wäre. Aber der Sprachkurs war auf jeden Fall ein positiver Aspekt („guten Willen zeigen, dass man die Sprache lernen will!“), und alle Consultants sprechen SEHR gut japanisch.

Sind Ihnen in Ihrem Arbeitsalltag schon Unterschiede zur Berufswelt in Deutschland aufgefallen - im Verhalten am Arbeitsplatz, im Dresscode, bei der Ansprechbarkeit von Vorgesetzten?

Aufgrund der Internationalität der Leute bei OAK und des hohen Anteils an „westlichen“ Angestellten, sind die Unterschiede nicht so groß wie es bei einer rein japanischen Firma wohl der Fall wäre. Ein Unterschied ist auf jeden Fall das Großraumbüro, in dem alle 35 Firmenangehörige sitzen und damit jeder Privatsphäre am Arbeitsplatz beraubt sind. Obwohl ich persönlich keinen Kundenkontakt habe, besteht ein Dresscode darin, dass ich nicht in Jeans und Turnschuhen zur Arbeit kommen kann, allerdings ist die Kleiderfrage nicht so streng wie in vielen japanischen Firmen (Frauen: Kostüm; Männer: Krawatte...) Auch die Japaner bei OAK sind in ihrer Einstellung sehr westlich und daher auch sehr zugänglich, sagen auch mal: Das fand ich jetzt nicht so gut.

Eine kleine Anmerkung zu einer – wie ich finde – typisch japanischen Eigenart: die Sucht nach möglichst kalt regulierten Klimaanlagen.

Wie werden Sie Ihre jetzigen Erfahrungen als Praktikant im Ausland nach Ihrer Rückkehr in Deutschland nutzen ?

Ich hoffe, dass schon alleine die Erwähnung des Aufenthalts und des Praktikums in Tokio im Lebenslauf als „Eyecatcher“ wirkt. Dann bekomme ich gerade durch meine momentane Arbeit oft mit, wie viele und welche Firmen hier in Japan Niederlassungen haben. An diese werde ich mich sicherlich bei der Arbeitssuche wieder zurück in Deutschland wenden. Ansonsten sind die Erfahrungen, die ich von diesem Praktikum mitnehmen möchte, eher persönlicher als beruflicher Natur, also im Bereich: Erfahrungen im Umgang mit Menschen anderer Nationen, wenn man selbst Ausländer ist, Erfahrungen mit Arbeitsweisen von Firmen in anderen Ländern...

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